Staus und Sperren

Verkehrschaos: Taxi-Demo legte Wiener City lahm

Wien
26.11.2025 15:18

Am Mittwoch ging es rund in der Wiener Innenstadt: Eine kurzfristige Demo von Wiener Taxiunternehmen mit bis zu 800 Fahrzeugen sorgte für Chaos auf den Straßen. Hupend und mit Warnlicht fuhren die Taxler von Floridsdorf bis in den ersten Bezirk. Stadteinwärts staute sich der Verkehr, auch bei den Öffis. Zeitgleich lief eine Gewerkschaftsdemo zu den KV-Verhandlungen.

Unter dem Motto „StopptDasChaos“, „Wir schweigen nicht!“ und „Genug ungerecht“ fuhr am Nachmittag ein zweispuriger Konvoi von 500 bis 800 Fahrzeugen hupend durch weite Teile Wiens. Die Organisatoren verstehen die von der Polizei kurzfristig genehmigte Demonstration als Sprachrohr für rund 1200 unabhängige Taxi-Fahrerinnen und -Fahrer in der Bundeshauptstadt. Die Beteiligung war hoch.

ÖAMTC: Verschärfte Verkehrslage
Der ÖAMTC berichtete zur Mittagszeit von einer „zunehmend verschärften Verkehrslage“. Am Nachmittag war mit Verzögerungen und stockendem Verkehr zu rechnen. Auf der Wagramer-Straße habe sich etwa vor dem Praterstern stadteinwärts ein langer Stau gebildet, ebenso auf der 2er-Bimlinie. Vom Schwarzenbergplatz bis zu Alser Straße und zur Kettenbrückengasse staute es sich ebenfalls. Die Route führte von der Arbeiterstrandbadstraße über die Reichsbrücke in die Innenstadt, wo um 15.00 Uhr die Abschlusskundgebung am Heldenplatz stattfand. Die Demo war wie geplant um 17 Uhr beendet.

Die Wiener Taxler protestierten im Zuge der Demo gegen den Preisdruck von Uber und Bolt.
Die Wiener Taxler protestierten im Zuge der Demo gegen den Preisdruck von Uber und Bolt.(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Der Protestzug führte zu einem Vekehrschaos in der Wiener City. Sperren und Verzögerungen zog ...
Der Protestzug führte zu einem Vekehrschaos in der Wiener City. Sperren und Verzögerungen zog die Demo nach sich.(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Die Polizei rechnete während der Demo-Route mit „kurzfristigen Einschränkungen des ...
Die Polizei rechnete während der Demo-Route mit „kurzfristigen Einschränkungen des Individualverkehrs“.(Bild: zVg)

Keine faire Preisverteilung, Gebietsschutz gefordert
Die Forderungen der Taxi-Fahrerinnen und -Fahrer wirken angesichts des wachsenden Drucks durch ausländische Fahrdienstvermittler wie Uber und Bolt nachvollziehbar. Für den Sprecher der Taxiunternehmen, Omer Kavusah, liegt deshalb derzeit einiges im Argen in seiner Branche. Er sehe keine faire Preisverteilung zwischen Anbietern wie Uber und den Funkzentralen auf der einen Seite, und den Taxlern am Standplatz auf der anderen Seite. Erstere könnten 20-prozentige Zu- und Abschläge fordern, was Letzteren verwehrt bleibe. Dies sei eine klare Wettbewerbsverzerrung.

Weiters fordert Kavusah einen Gebietsschutz, sprich: Nur Taxler mit Wiener Kennzeichen in Wien. Denn es käme immer wieder vor, dass Anbieter wie Uber Taxifahrer aus den Umlandgemeinden von Wien mit Aufträgen versorgen würden. Des Weiteren wünschen sich die Protestierenden eine „verlässliche und integre Interessenvertretung durch die Taxiinnung“.

Auch das lokale Unternehmen „Taxi 40100“ stärkt den Demonstrierenden den Rücken. Es sei mit den fünf Organisatoren zwar in keiner geschäftlichen Beziehung, sie verständen aber den Unmut mancher Lenker, wie Pressesprecherin Eveline Hruza gegenüber der „Krone“ erklärt. Abgesehen von der Demo seien sie in „ständigen Dialoggesprächen“ mit den Interessenvserbänden und der Landes- und Bundespolitik. Das Ziel: Faire Einkommen, faire Arbeit und leistbare Mobilität. „Taxi 40100“ spreche sich ebenfalls sehr deutlich für einen Gebietsschutz sowie eine Verengung des Preisbandes aus, betont Hruza.

Zitat Icon

Um faire Marktbedingungen und wirtschaftliche Stabilität zu sichern, darf das Preisband nicht weiter aufgeweitet werden.

Taxi 40100 fordert eine Verengung des Preisbandes

Nächster Demozug am 9. Dezember
Die Veranstalter betonten, dass die Demonstration unter dem Motto „StopptDasChaos“ausschließlich von unabhängigen Wiener Taxiunternehmern und Lenkern „ohne politische Funktion, ohne parteipolitische Einflussnahme und ohne Bindung zur Wirtschaftskammer“ getragen wird. Mit der heutigen Demo war es laut den Veranstaltern nicht getan: Am 9. Dezember soll der Protest seine Fortsetzung finden.

Die bisher erfolglos verlaufenen Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft gehen am ...
Die bisher erfolglos verlaufenen Kollektivvertragsverhandlungen in der Sozialwirtschaft gehen am Donnerstag weiter.(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Das Angebot der Lohnerhöhung von 2,5 Prozent wird von Gewerschaftsseite als unzureichend ...
Das Angebot der Lohnerhöhung von 2,5 Prozent wird von Gewerschaftsseite als unzureichend bewertet.(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Rund 2000 Personen sind bei der Kundgebung vor Ort.
Rund 2000 Personen sind bei der Kundgebung vor Ort.(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Rund 2000 Personen bei Demo zu KV-Verhandlungen
Nahezu zeitgleich gab es eine Demo der Gewerkschaften zu den am Donnerstag fortgesetzten KV-Verhandlungen in der Sozialwirtschaft. Diese fand ebenfalls in der Innenstadt statt. Das bisherige Angebot der Arbeitgeberseite der Lohnerhöhung von 2,5 Prozent bezeichnete GPA-Chefverhandlerin Eva Scherz im Vorfeld als „nicht ernst zu nehmen“.

Bei der Kundgebung, bei der auch GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari vor der Menge sprach, wurden laut GPA rund 2000 Teilnehmende erwartet. Bei der Taxlerdemo waren laut der Polizei 500 bis 800 Fahrzeuge anwesend.

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